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Für welche klinischen Indikationen in der dentalen Implantologie ist die Verwendung von Knochenersatzmaterialien wissenschaftlich belegt?
Ziel: Gegenstand dieses systematischen Reviews, als Grundlage für ein Expertenkonsens, war die Beurteilung des Einflusses unterschiedlicher partikulärer Knochenersatzmaterialen (KEM) in lokalen Knochenaugmentationsprozeduren in Verbindung mit der Insertion dentaler Implantate auf Implantatüberleben und histomorphometrischen Ergebnissen. Material und Methoden: Folgende Indikationen wurden in Verbindung mit entweder simultaner oder verzögerter Implantation untersucht: externer oder interner Sinuslift sowie vertikale und/oder laterale Augmentation des Alveolarfortsatzes. Retro- und prospektive Studien in englisch oder deutsch mit 20 oder mehr Patienten (bei randomisiert-kontrollierten und prospektiven Split-Mouth-Designs auch 5 oder mehr Patienten) wurden für dieses Review eingeschlossen. Der Fokus des Reviews richtete sich auf: (1) Die Güte der Augmentationsprozeduren (totaler Verlust der Augmentation, Gewinn an vertikaler und horizontaler Dimension des Alveolarfortsatzes, histomorphometrische Kennzahlen der augmentierten Gebiete) und (2) Kriterien des Implantaterfolgs (Überlebensraten der inserierten Implantate, peri-implantärer Knochenlevel unter funktioneller Belastung). Ergebnis: Ausgehend von initial über 3800 eingesehenen Abstracts, erfüllten 72 Volltextartikel die gewählten Einschlusskriterien und wurden weiter evaluiert (52 Studien über Sinusbodenaugmentationen und 21 Studien über vertikale und/oder laterale Alveolarfortsatzaugmentationen). Der Hauptanteil der eingeschlossenen Untersuchungen waren prospektive Studien mit einer geringen Patientenanzahl und kurzen Beobachtungszeiträumen. Schlussfolgerungen: Es existiert ein hoher Evidenzlevel dafür, dass Implantate im augmentierten Knochenlager ähnliche Überlebensraten aufweisen wie Implantate, die in den originären Knochen praktiziert wurden. Für die Sinusbodenaugmentation schnitten alle untersuchten KEM prinzipiell gleich gut ab, mit hohen Implantatüberlebensraten und befriedigenden histomorphometrischen Daten. Für die externen Augmentationsverfahren der Alveolarfortsätze erlaubte die Heterogenität der extrahierten Daten keine Identifikation eines überlegenen Ansatzes.
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